- Ca. 6000 Personen haben am 24.4. auf den Livestream zugegriffen. Hier könnt ihr den Livestream nachsehen.
- Ca. 5745 Personen haben beim digitalen Demozug mitgemacht! Damit hätten wir mit Sicherheitsabstand einen über 8km langen Demozug gebildet!
- Am 24.4. wurden 3000 zusätzliche Unterschriften für die wichtige Europäische Bürger*inneninitiative von Fridays For Future Europe gesammelt. Hier könnt ihr euch noch nachträglich eintragen und auf europäischer Ebene konsequente Klimapolitik fordern!
- Die mediale Aufmerksamkeit rund um den 24.4. war immens groß! Weiter unten findet ihr eine vollständige Auflistung.
- Unsere Presseaussendung inkl. Fotos könnt ihr hier finden. Dort findet ihr auch den Pressespiegel mit den wichtigsten Artikeln.
- Leider hat am 24.4. auch die Technik für´s Klima gestreikt! (Sie war aber immer noch besser, als die bisherige Klimapolitik ) Wir möchten uns an dieser Stelle bei jenen ausdrücklich dafür entschuldigen, die aufgrund der technischen Probleme ihren Beitrag nicht senden konnten.
Die Aktion am 24. April war aufgrund der schwer vorherzusehenden Corona-Situation in außerordentlich kurzer Zeit auf die Beine gestellt worden. Daher nochmals DANKE an alle, die den Online-Streik möglich gemacht haben! Die nächsten Wochen werden für die weitere klimapolitische Entwicklung viel entscheiden.
Ausführlicher Bericht:
“Gemeinsam schaffen wir jede Krise!” — Zahlreiche Organisationen, NGOs und Klima-Initiativen des Bündnisses “Klimaprotest” riefen am Freitag zur Teilnahme am globalen Klimastreik unter den Hashtags #NetzstreikFürsKlima und #FightEveryCrisis auf. Österreichweit sollten Schilder und Banner am Fenster, Balkon oder Gartenzaun aufgehängt und Fotos davon im Netz gepostet werden. Trotz des Versammlungsverbots wurden so konsequente Klimapolitik und ein sozial-ökologischer Umbau unseres Sozial- und Wirtschaftssystems eingefordert. Bei der Online-Kundgebung mit Reden und Musik von 12–14 Uhr nahmen tausende von Menschen teil, dem digitalen Demozug schlossen sich fast 5000 Streikende an. Gemeinsam ergab dies (unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes) einen Zug von mehr als sechs Kilometern. Vertreter*innen des Klimavolksbegehrens, Global 2000, der Bundesjugendvertretung, der Österreichischen Gewerkschaftsjugend, der Muslimischen Jugend Österreich und Wissenschafter der Universität Wien machten in ihren Reden zentrale Forderungen klar.
Per Livestream durch´s ganze Land
Fridays For Future-Aktivistinnen führten beim Livestream durch das Programm und thematisierten vor allem, wie wir in Zeiten von Corona mit der Klimakrise umgehen müssen, wenn wir eine lebenswerte Zukunft für uns und alle kommenden Generationen garantieren wollen. Auch die zahlreichen Rednerinnen machten klar: es braucht dringend eine sozial-ökologische Kehrtwende!
Zitate
Corona- und Klimakrise sind Gesundheitskrisen
Hans-Peter Hutter , Umweltmediziner (Med.-Uni. Wien) und Doctors For Future-Gründer in Österreich: „Die Corona-Krise hat eines deutlich gemacht: Eine konsequente politische Durchsetzung rigider Maßnahmen auf wissenschaftlicher Grundlage ist möglich. Politik kann also etwas bewegen. Genau das hat uns bisher in der Klimakrise gefehlt – entschiedenes Handeln. Das brauchen wir alle notwendiger denn je. Viel Zeit haben wir nämlich nicht mehr.“
Wer soll Corona- und Klimakrise bezahlen?
Susanne Hofer , Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend betont, dass die Bewältigung der Klimakrise nicht auf die Arbeiterinnen abgewälzt werden darf, sondern jene Reiche zahlen sollen, die besonders viele Emissionen verursacht haben: “Die Coronakrise zeigt, dass definitiv genug Geld da ist. Um nun die Klimakrise zu bewältigen, darf nicht die Einzelhandelsverkäuferin, die jeden Tag nach Wien pendelt, verantwortlich gemacht werden oder dafür bezahlen. Vor allem Großkonzerne und Milliardärinnen müssen handeln, die im Vergleich einen unvorstellbar großen, ökologischen Fußabdruck verzeichnen.”
Nach Corona: Wirtschaft muss innerhalb der ökologischen Grenzen funktionieren
Jakob Ulbrich, Vorsitzender der Bundesjugendvertretung, erläuterte hier die Notwendigkeit von aktiver Beteiligung junger Menschen: “Wir sehen gerade, dass wir die Coronakrise gemeinsam als Gesellschaft bewältigen können, indem wir zusammenarbeiten. Wir sollten überlegen, was wir aus dieser Erfahrung für die Klimakrise mitnehmen können, denn wenn der Covid-Virus besiegt ist, wird die Klimakrise immer noch da sein. Daher müssen wir den Druck der jungen Leute, die dann wieder auf die Straße gehen oder jetzt im Stream zusehen, aufrechterhalten und sogar vergrößern. Denn in Österreich, in Europa, auf der ganzen Welt, muss sich politisch einiges verändern!”
Johannes Wahlmüller , Klima- und Energiecampaigner bei Global 2000 schließt sich an: “Die Welt befindet sich in einem Krisenzustand. Doch während es bei der Corona-Krise entschlossene politische Taten gibt, fehlen beim Klimaschutz ambitionierte Maßnahmen. Wir brauchen daher dringend ein grünes Konjunkturpaket mit mindestens einer Klimaschutzmilliarde als zentralen Hebel schon im Jahr 2020. Nur mit einem grünen Konjunkturpaket können wir die Weichen zur Rettung des Planeten richtig stellen.”
Verkehrspolitik in Corona-Zeiten: Mobilitätswende JETZT!
Mira Kapfinger , Aktivistin bei “Stay Grounded” und “System Change, not Climate Change!”: Anstatt Rettungsschirme für Airlines aufzuspannen, müssen jetzt die Weichen für ein klimagerechtes Mobilitätssystem gestellt werden. Mit Millionengeschenken für den Flugverkehr auf Kosten der Steuerzahlerinnen sichert die Regierung keine zukunftsfähigen Arbeitsplätze. Wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen, hat die Luftfahrt im derzeitigen Ausmaß keine Zukunft. Stattdessen müssen klimafreundlichere Transportbranchen gefördert und Arbeiterinnen ein Umstieg dorthin ermöglicht werden.
Ulrich Brand , Professor für Politikwissenschaft an der Universität Wien und Mitglied von Scientists For Future, setzt sich in Zeiten der Coronakrise verstärkt mit Verkehrspolitik auseinander und spricht sich vehement gegen den Vorschlag einer Schrottprämie aus. „Untersuchungen zeigen, dass bereits die Produktion eines Autos im Schnitt bereits so viel klimaschädliche CO2-Emissionen verursacht, wie rund 30.000 Kilometer Autofahren. Anstatt diese Fehlentwicklungen durch eine Abwrackprämie zu belohnen, sollte der Staat Wirtschaftshilfen an soziale und ökologische Bedingungen knüpfen und so das vorhandene Knowhow auf die Produktion nachhaltiger Verkehrslösungen umleiten. Es bedarf einer Mobilitätswende. Die Chance wurde in der Krise 2008 verpasst und sollte aktuell genutzt werden. Die Klimakrise ist weiter fortgeschritten.”